Warzen

Warzen sind gutartige Hautneubildungen, die in der Regel durch Viren hervorgerufen werden. Aus homöopathischer Sicht sind Warzen nicht nur als Lokalübel zu betrachten, sondern sie sind immer Ausdruck einer tieferliegenden Grundstörung. Es ist daher davon abzuraten, Warzen äußerlich zu behandeln. Mit Warzentinkturen, Warzenpflastern oder operativen Maßnahmen  wird der Patient im Grunde genommen nur oberflächig behandelt, denn die eigentliche Grunderkrankung bleibt unangetastet. 
Warzen sollten daher immer im Rahmen einer konstitutionellen Therapie angegangen werden. Sie verschwinden in der Regel erst, wenn sich der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten verbessert hat: z. B. wenn sich eine chronische Erkältungsneigung, eine Anfälligkeit für Blasenentzündungen oder Magen- u. Darmverstimmungen, etc. gebessert haben. 
Von homöopathischen Pauschalverodnungen, wie das in Laienratgebern angepriesene Arzneimittel Thuja, ist ebenfalls abzuraten, da diese Herangehensweise ebenfalls nicht die eigentliche Grundstörung behandelt. Die Auswahl einer homöopathischen Arznei ist nach Einbeziehung der Gesamtheit der krankhaften Symptome im Organismus vorzunehmen.  Das bedeutet im Grunde genommen nichts anderes,  als dass es darum geht, ein individuelles Konstitutionsmittel zu finden, das sowohl die Warzen als auch die anderen Unstimmigkeiten im Organismus heilen kann. 
Eine homöopathische Behandlung von Warzen hat den Vorteil, dass ihnen sozusagen die Grundlage, sich zu bilden, entzogen wird. Warzen, die sich während eine homöopathischen Therapie zurückbilden, bleiben nämlich in der Regel auch weg, was man bei operativen oder anderen aggressiven äußerlichen Maßnahmen oft nicht behaupten kann. 

 Die folgende Falldarstellung soll veranschaulichen, wie sich Warzen unter homöopathischer Konstitutionstherapie zurückbilden können.

Falldarstellung

Mädchen, 5 Jahre
Viele kleine Dellwarzen an beiden Oberschenkelinnenseiten seit 9 Monaten und eine große hornige Warze am mittleren Zeh des linken Fußes. Seitdem es Winter ist und das Mädchen Strumpfhosen tragen muss, entzünden sich die Warzen sehr leicht, werden rot und teilweise eitrig und jucken stark. Der Kinderarzt rät dringend zur Operation.
In der Krankheitsvorgeschichte finden sich nur leichte Erkältungen, sie hat noch nie ein Medikament gebraucht. Das Immunsystem scheint diesbezüglich ausgezeichnet zu reagieren.
Sie bekommt leicht Verstopfung, v. a. auf Süßigkeiten, der Stuhl wird dann ganz hart und sie hat Angst ihn abzusetzen. Ab und zu muss man mit einem Einlauf nachhelfen.
Bei der Inspektion fällt auf, dass sie sehr zart und blass ist und  dunkle Augenringe hat. 
Das Mädchen ist sehr brav, geht gerne in den Kindergarten, bastelt und malt viel. Sie reimt und singt, ist ein lustiges Kind. Die Mutter berichtet, dass sie äußerst sensibel ist. Sie meint schnell, dass sie ausgelacht bzw. verspottet wird. Sie ist auffallend schnell beleidigt, schreit und schmollt dann, was sonst eigentlich gar nicht ihrem Naturell entspricht. Sie will alles perfekt machen und hat oft Angst, dass sie was nicht schafft. In der Vorschule hat sie Angst Fehler beim Ausmalen zu machen, die Erzieherinnen meinen, sie wirkt deshalb oft bedrückt. Sie macht sich jetzt schon große Sorgen, wie das mal in der Schule sein wird :" Wenn ich mal in die Schule komme, und ich kann was nicht ...."

 Unter Berücksichtigung der Gesamtheit der Symptome wird ein homöopathisches Arzneimittel verabreicht.

Nach Arzneimittelgabe

4 Wochen nach der Arzneimitteleinnahme kommt das Mädchen mit ihrer Mutter zur Folgeinspektion in die Praxis. Die Mutter berichtet: Sie bekam 3 Tage nach Arzneimitteleinnahme plötzlich Fieber 38,5 Grad, für 2 Tage. Dann bekamen alle Warzen an den Oberschenkeln eine gelbe Haube und die Haut wurde ganz heiß. Dann sind alle Warzen abgefallen. Dieser Prozess dauerte genau 1 Woche. Jetzt sieht man nur noch vereinzelt rote, kleine Punkte, wo vorher die Warzen waren. Die blassen aber auch immer mehr ab. Es geht ihr sehr gut."

Was hier auf den ersten Blick wie eine Wunderheilung aussieht, ist nichts anderes als eine wunderbar tiefgreifende Reaktion des Organismus. Das homöopathische Arzneimittel hat das Immunsystem stimuliert und eine Erhöhung der Körpertemperatur hervorgerufen. Dadurch konnte der krankhafte Prozess rückgängig gemacht und die kleine Patientin geheilt werden. 

Fieberreaktionen auf gut gewählte homöopathische Arzneimittel und daran anschließende Heilungsverläufe sind in der homöopathischen Praxis übrigens häufig zu beobachten. 

 

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Wir weisen darauf hin, dass wir von den Heilungsmöglichkeiten der Homöopathie überzeugt sind, aber die Homöopathie, wie jede andere Behandlungsmethode auch, eine Heilung nicht garantieren kann.