Rheuma

Die medizinisch korrekte Bezeichnung der Beschwerden, die umgangssprachlich als Rheuma bezeichnet werden, ist „Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises“. Dies ist eine Sammelbezeichnung für viele Krankheiten unterschiedlicher Ursache, die das gemeinsame Merkmal haben, dass sie zu Beschwerden am Stütz- und Bindegewebe des Bewegungsapparats führen, manchmal auch mit Beteiligung des Bindegewebes innerer Organe, wie z.B. Blutgefäße, Herz, Lunge etc.

Die Symptomatik ist meist wenig spezifisch, daher sind sichere und exakte Diagnosen in diesem Bereich extrem schwierig zu stellen. Unterscheidungen werden oft getroffen entweder nach der Ursache (z.B. infektiös, autoimmun), der Art der Gewebeveränderung (entzündlich, degenerativ, funktionell) oder der Lokalisation der Erkrankungen (Bänder, Sehnen, Muskeln usw.).

Auch Blutuntersuchungen können oft weiterhelfen bei der Diagnose, z.B. das Vorhandensein des sog. Rheumafaktors, bestimmter Antikörper, Erreger, etc.

Als rheumatische Erkrankungen im engeren Sinne werden folgende Krankheitsgruppen bezeichnet:

– Entzündungen an Gelenken und Wirbelsäule (z.B. rheumatoide Arthritis)

– Kollagenosen (systemisch entzündliche Autoimmunkrankheiten des Bindegewebes mit Nachweis spezieller Antikörper)

– Vaskulitiden (entzündliche Reaktionen der Wände der Blutgefäße)

In der WHO-Klassifikation der Krankheiten (ICD) werden die rheumatischen Erkrankungen nach ihrer jeweiligen Lokalisation in fünf Gruppen eingeteilt, welche den verschiedenen Geweben zugehörige Erkrankungen zusammenfassen. Diese sind: primäre Gelenkerkrankungen, systemische Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems, Erkrankungen der Wirbelsäule, Erkrankungen der Weichteile (z.B. Muskeln, Sehnen) und Erkrankungen des Knochens und der Knorpel.

Aus dem Geschriebenen wird ersichtlich, dass die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises ein sehr komplexes und umfangreiches Gebiet in der Medizin darstellen. Die einzelnen Krankheiten hier darzustellen würde den Rahmen sprengen, daher verweisen wir für genauere Informationen hierzu auf verschiedene Seiten im Internet, z.B. http://www.rheuma-online.de/krankheitsbilder/was-ist-rheuma.html. Hier werden die einzelnen Krankheiten kurz, übersichtlich und gut verständlich beschrieben und auch die jeweils gängigen konventionellen Behandlungsmöglichkeiten sind hier zu finden und werden in ihrer Wirkungsweise erläutert.

Schulmedizinisch gelten rheumatische Erkrankungen im Allgemeinen als nicht heilbar, Ziel ist hier eine Verbesserung der Lebensqualität und eine Verlangsamung oder ein Aufhalten des Krankheitsprozesses.

In der Homöopathie gehen wir einen ganzheitlichen Weg. Ziel ist es, die Krankheit an der Basis zu behandeln und die tieferliegende Ursache, wie z.B. autoimmune Vorgänge oder eine allgemeine Neigung zu chronischen Entzündungen zu beseitigen. So wird es auf diesem Weg möglich, Schmerzfreiheit ohne dauerhaft Medikamente wie Cortison o.Ä. einnehmen zu müssen, zu erreichen.

Dazu wird der Mensch mit seiner gesamten Krankengeschichte, seinen Befindlichkeiten, Empfindlichkeiten und seinem persönlichen Wesen in die Mittelfindung mit einbezogen, um mithilfe einer tief wirkenden, der Konstitution des Menschen entsprechenden Arznei die fehlgeleiteten Reaktionen des Körpers wieder in Ordnung zu bringen. So sieht man bei homöopathischen Heilungsverläufen zusätzlich eine Besserung des Allgemeinbefindens und kann gleichzeitig beobachten, wie der Patient auch in seiner psychischen Struktur deutlich gefestigter und stabiler wird.




Falldarstellung

Frau, 58 Jahre

Sie kommt in die homöopathische Behandlung, da sie unter Muskelrheumatismus leidet und nun seit sieben Monaten Cortison einnehmen muss. Die Schmerzen begannen ein Jahr vor der Erstkonsultation. Alle Muskeln taten ihr weh, die Schmerzen wanderten den Körper auf und ab. Zum ersten Mal hatte sie Schmerzen in Händen und Fingern bereits mit 23 Jahren gehabt, dann wieder mit Anfang 40, hier kam es auch zu einer Deformierung der Finger. Sie wurde mit Schmerzmitteln behandelt, die sie jedoch nicht vertrug.

Weitere Beschwerden der Patientin sind erhöhter Blutdruck und ein Raynaud Syndrom (anfallsweise Minderdurchblutung und damit Weißfärbung der Finger oder Zehen durch Zusammenziehen der Blutgefäße). Außerdem finden wir in ihrer Vorgeschichte eine Schilddrüsenerkrankung, weshalb sie entsprechende Hormone einnimmt. Vor 10 Jahren hatte sie Brustkrebs gehabt und davor lange Jahre unter Migräne gelitten. Interessant ist auch, dass sie immer schon Reiseübelkeit zeigte, besonders stark in der Kindheit.

Sie ist ein ängstlicher und schüchterner Mensch, mag nicht gerne Auto fahren, da sie Angst hat, dass etwas passieren könnte. Sie weint leicht und ist mitfühlend, möchte es immer gerne anderen recht machen. Auch als Kind war sie schon brav und nachgiebig.


Nach Arzneimittelgabe

Nach der Gabe eines homöopathischen Arzneimittels, das aufgrund der individuellen Symptomatik und der Persönlichkeit der Patientin verschrieben wurde, besserten sich die Schmerzen schnell. Die Besserung begann im Kopf- und Nackenbereich und setzte sich nach unten fort. Auch der Blutdruck begann zu sinken. Die Patientin berichtete beim ersten Folgetermin auch, dass sie sich insgesamt ausgeruhter und fitter fühle, auch dass sie mutiger werde. Sie hatte das Cortison allmählich ausgeschlichen und konnte es nun ganz weg lassen.

Bei den weiteren Folgegesprächen zeigte sich eine anhaltende Stabilisierung aller Beschwerden, auch die Blutdrucksenker konnten weg gelassen werden und der Blutdruck blieb dabei stabil im Normbereich. Ebenso konnten die Schilddrüsenhormone reduziert werden bei normgerechtem Blutbild. Im Verlauf der 15-monatigen Behandlung wurde das Mittel lediglich ein Mal in einer höheren Potenz wiederholt. Es besserte sich auch die Symptomatik des Raynaud Syndroms und sie fühlte sich immer wohler, war schmerzfrei und deutlich selbstbewusster – sie konnte jetzt auch mal nein sagen. Sie sagte, dass sie sich gar nicht mehr erinnern könne, jemals so schwer krank gewesen zu sein und solche Schmerzen gehabt zu haben.

 

zurück

Wir weisen darauf hin, dass wir von den Heilungsmöglichkeiten der Homöopathie überzeugt sind, aber die Homöopathie, wie jede andere Behandlungsmethode auch, eine Heilung nicht garantieren kann.