Heuschnupfen

Der Heuschnupfen zählt, wie auch die Neurodermitis und das allergische Asthma, zu den atopischen Erkrankungen. Das Immunsystem reagiert auf eigentlich harmlose Stoffe aus seiner Umwelt in einem übersteigerten Maß und schätzt diese als gefährlich ein. Beim Kontakt mit Blütenpollen verhält sich der Organismus des Betroffenen so, als müsse er einen Krankheitserreger bekämpfen. Die allergische Reaktion ist auf Allergene zurückzuführen, die sich an bestimmte weiße Blutkörperchen im Körper binden, woraufhin spezielle Stoffe produziert werden, wie z. B. Histamin, welche die typischen Beschwerden einer Allergie hervorrufen. Es kommt zu Beschwerden wie z. B. Niesen, Anschwellung der Nasen- und Augenschleimhäute, Juckreiz im Mund- und Ohrenraum, Tränen der Augen, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen.

Die Schulmedizin setzt bei Heuschnupfen meist Antihistaminika ein, Medikamente welche die Wirkung der körpereigenen Substanz Histamin blockieren. Damit wird zwar die Linderung der akuten Heuschnupfensymptomatik erreicht, nicht aber die Anfälligkeit des Organismus generell, weiterhin allergisch auf Stoffe aus der Umwelt zu reagieren. Ein ähnlicher Effekt wird mit Kortisonpräparaten erzielt, welche antientzündlich im Akutfall wirken, längerfristig gesehen jedoch nicht die Chronifizierung des Heuschnupfens aufhalten können. Vom schulmedizinischen Standpunkt aus ist Heuschnupfen nicht heilbar, man setzt auf palliative Medikamente im Akutfall.

Die Klassische Homöopathie hat eine vollkommen andere Herangehensweise. Durch eine konstitutionelle Behandlung mit einem individuell gewählten Arzneimittel ist die Homöopathie erfolgreich bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen. Dieses Arzneimittel muß die Gesamtheit aller wichtigen individuellen Symptome des Patienten abdecken. Dabei sind vor allem Symptome wichtig, die außerhalb des Heuschnupfenbeschwerdebildes liegen. Folgende kurze Fallbeschreibung soll das veranschaulichen.

Falldarstellung

Patientin, 27 Jahre

Heuschnupfen und Allergien gegen Katzen, Gräser, bestimmte Obstsorten, versch. Bäume etc. Symptome sind: geschwollenen Augen, Juckreiz in Gesicht, Rachen, Augen; Gesicht wird fleckig. Asthma durch Anstrengung und Hausstaub. Die Beschwerden bestehen seit dem 12. Lebensjahr.

Außerdem sind Blähungen auf best. Nahrungsmittel vorhanden. Bei der Menstruation, welche schmerzhaft ist, bekommt sie häufig einen Infekt mit Halsschmerzen. Es besteht ein vermehrter Harndrang.

Eine Hyposensibilisierung wurde bereits durchgeführt, löste aber zusätzliche Allergieschübe aus.

Psychisch charakteristisch ist für die Patienten ein starker Perfektionismus, sie ist sehr hilfsbereit, immer für andere da ohne die eigenen Bedürfnisse zu beachten. Sie ist gefühlvoll und intuitiv, aber sie fühlt sich eingemauert von ihren Problemen. Sie lässt sich von selbstbewussten Menschen stark beeindrucken, fühlt sich dann klein und unbedeutend. In schwierigen Situationen wünscht sie sich jemanden der ihr sagt, dass sie geliebt wird und dass sie gut ist. Sie will niemals unhöflich sein, sie sagt deshalb bestimmte Dinge die sie denkt nicht. Sie möchte nicht das jemand schlecht von ihr denkt oder sie anschaut. Lob kann sie schlecht annehmen. Als Kind hatte sie schreckliche Angst vor Einbrechern.

Nach Arzneimittelgabe

Nach der Gabe besserten sich schon bald die Asthmasymptome und der Harndrang. Zu Beginn der Behandlung bestanden noch Infekte. Der Heuschnupfen besserte sich schon deutlich im ersten Jahr, in den weiteren Jahren tauchte er gar nicht mehr auf.

Verlaufsbeurteilung

An diesem Fall lässt sich sehr gut zeigen, wie wichtig die Erfassung des Gesamtzustandes des Patienten für die Arzneimittelwahl und Fallverlaufsbeobachtung in der Klassischen Homöoapthie sind. Das richtige Arzneimittel zur Heuschnupfenbehandlung dieser Patientin konnte nur gefunden werden, weil auch Informationen über die Persönlichkeitsstruktur, die Menstruationssymptomatik und die Magen-Darm-Symptomatik vorlagen. Diese waren wahlanzeigend für das Arzneimittel.

 

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Wir weisen darauf hin, dass wir von den Heilungsmöglichkeiten der Homöopathie überzeugt sind, aber die Homöopathie, wie jede andere Behandlungsmethode auch, eine Heilung nicht garantieren kann.