Homöopathin Beatrix Szabó gibt Tipps gegen Burnout

Aus der Mittelbayerischen Zeitung vom 03.12.2002 von Agnes Durzinsky

Nein sagen hilft gegen Frust

Nein sagen hilft gegen Frust

Unzufriedenheit, Lustlosigkeit, Depression - ein Burnout hat viele Gesichter. "Das Gefühl, ausgebrannt zu sein, ist in der heutigen Leistungsgesellschaft oft zu beobachten", so Beatrix Szabó, Leiterin des Ausbildungszentrums für Homöopathie in Regensburg. In einem Vortrag des BPW (Business und Professional Women) Club Regensburg zeigte sie Wege aus dem Burn-out. "Zuerst muss man den Burn-out als Krankheit erkennen", erklärte die Homöopathin. Die ersten Anhaltspunkte seien Lustlosigkeit und Stagnation am Arbeitsplatz. "Viele Patienten fühlen sich im Alltag gereizt und frustriert. Der Schwung ist dahin." Die Arbeit werde oftmals auf das Notwendigste reduziert. Häufige Kopfschmerzen seien ein weiteres Indiz für einen drohenden Burn-out. "Wer spätestens an dieser Stelle nichts dagegen unternimmt, kann in eine Phase der Apathie und Verzweiflung kommen, die das Endstadium einer echten Lebenskrise markiert." Tiefgehende Erkrankungen und Geschwüre seien häufig die Folge. Gründe für den Burn-out können schlechte Arbeitsbedingungen, mangelnde Wertschätzung vom Chef oder zu viele Aufträge sein. "Besonders anfällig sind Personen in sozialen Berufen, Verkaufs- oder Beratungsjobs", erklärte Szabó. Der ständige Kontakt zu den verschiedenen Menschen sei ein enormer Stressfaktor. Ebenfalls Burn-out gefährdet seien "erfolgreiche Perfektionisten", ängstliche, unselbstbewusste Menschen und natürlich Workaholics. "Der erste Schritt zur Besserung ist zu sagen: Jetzt reicht´s", riet Szabó. Burn-out-Patienten müssen lernen, am Arbeitsplatz Aufgaben weiter zu geben. "Viele denken, dass sie unentbehrlich sind und gönnen sich deswegen keinen Urlaub." Dabei sei eine kleine Auszeit sehr wichtig gegen den Stress im Job. Auch ein Hobby zum Ausgleich hilft gegen das Burn-out-Syndrom. "Man muss sich einfach mal was Gutes gönnen, ganz egal, was es ist." Familie und Freunde seien ein wichtiger Rückhalt für Burn-out-Patienten. Oft helfe es, einfach nur über den Alltagsstress zu reden. Aus eigener Erfahrung weiß Szabó dass der schwerste Schritt aus dem Burn-out das Nein-Sagen ist. "Ich hatte früher selber massive Erkrankungen, weil ich mir keine Ruhepausen gegönnt habe." Das Leben mit Vollgas könne aber kein Mensch auf Dauer aushalten. Heute nimmt sie regelmäßig Urlaub und hat gelernt auf die Burn-out-Signale zu hören. "Ich muss selber die Kontrolle übernehmen, sonst kontrolliert das Burn-out mich", erklärt sie ihre Strategie.