Homöopathie als Passion

Aus der Mittelbayerischen Zeitung vom 18.04.2003 von Ralf Tautz

Homöopathie als Passion

Magenschmerzen, innere Unruhe und Schlafstörungen - würde man damit zu einem Arzt gehen, käme man vermutlich mit drei verschiedenen Medikamenten nach Hause. In der klassischen Homöopathie geht man einen anderen Weg: "Wir wollen den Menschen in seiner Gesamtheit behandlen", sagt die Heilpraktikerin und Homöopathin Beatrix Szabó aus Regensburg. Homöopathen begnügten sich nicht damit, für jedes Symptom eine Medizin zu verschreiben, sondern sie bemühen sich die Krankheitssymptome und den Menschen als Ganzes zu erkennen und zu behandeln. Wie eine homöopathische Behandlung funktioniert, sei auch für Laien erlernbar. Beatrix Szabó und ihr Ehemann Oliver Müller haben das Regensburger Institut für Klassische Homöopathie gegründet, um ihr Wissen weiterzugeben. Ab 14. Mai geben sie wieder einen Einführungskurs und ab 4. Juni einen Fortgeschrittenenkurs. Die Kurse dauern ein Jahr und umfassen 20 Unterrichts-Abende. Für den Einführungskurs ist eine medizinische oder homöopathische Vorbildung nicht erforderlich. "Zwei Drittel der Kursteilnehmer sind Heilpraktiker, Psychologen, oder Apotheker und etwa ein Drittel sind Laien", sagt Beatrix Szabo. Am 7. Mai (18.30 Uhr) gibt sie bei einem Info-Abend im Diözesanzentrum in der Obermünstergasse in Regensburg nähere Informationen über die Kurse. Szabó und Müller sind nicht nur in Deutschland für die Homöopathie aktiv. Sie sind Mitglieder bei der Organisation "Homöopathen ohne Grenzen" (HOG). In Mazedonien bildet die HOG zur Zeit 20 Krankhenhausärzte aus. Einmal im Monat fährt Szabó für drei bis sieben Tage nach Skopje und gibt Unterricht. "Wir haben sogar eine Professorin im Kurs, die Ärzte unterrichtet", freut sich Szabó. Ihr erster Auslandseinsatz war sehr viel aufwändiger. In Mostar in Bosnien-herzegowina hat sie mit Kollegen von HOG eine Praxis für Kriegs-Trauma-Patienten aufgebaut. Wöchentlich flogen Homöoptahten aus Deutschland nach Mostar, um kostenlos zu unterrichten und zu behandeln. "Mit homöopathischen Mitteln gelang es Kriegsopfern zu helfen, mit ihren traumatischen Erlebnissen umzugehen." Wenn der Kurs in Mazedonien im kommenden Jahr beendet ist, wird Beatrix Szabó in Sarajewo unterrichten.