„Kultur kann in ihrem weitesten Sinne als die Gesamtheit der einzigartigen geistigen, materiellen, intellektuellen und emotionalen Aspekte angesehen werden, die eine Gesellschaft oder eine soziale Gruppe kennzeichnen. Dies schließt nicht nur Kunst und Literatur ein, sondern auch Lebensformen, die Grundrechte des Menschen, Wertsysteme, Traditionen und Glaubensrichtungen."
(Aus: Deklaration der UNESCO, Weltkonferenz über Kulturpolitik, Mexico City, 1982)
Noch nie wurden die beiden Seiten der Medizin so heftig diskutiert wie heute und sind die Fronten in beiden Lagern so verhärtet. So werden aus Sicht der Schulmedizin viele erfolgreiche Behandlungsmethoden der Alternativmedizin infrage gestellt und vieles deutet darauf hin, das man die Komplementärmedizin am liebsten ganz abschaffen würde.
Doch dieser Bereich der Medizin greift auf ein teilweise jahrtausende altes Wissen zurück. Bereits in der Antike wusste man um die wohltuende und heilende Wirkung bestimmeter Pflanzen und überlieferte dieses sich ständig erweitertende Wissen von Generation zu Generation. Und dieses Wissen ist uns bis heute erhalten geblieben und wird von den verschiedenen Schulen der Komplementärmedizin gesammelt und gelehrt. Somit ist dieser Bereich der Medizin auch als ein Stück unserer kulturellen Geschichte zu betrachten, der gefördert und erhalten werden muss.
Eine der Organisationen, welche sich für die politischen Interessen der traditionellen Naturheilkunde und Naturmedizin (CAM) auf internationaler, europäischer, nationaler und regionaler Ebenen eintritt, ist die ehrenamtlich und überparteilich arbeitende Associatin for Natural Medicine in Europe e.V., welche sich u.a. in Fachgesellschaften, Berufsgruppen und Patientenverbänden in Bereichen wie Gesundheit, Ernährung, Verbraucherschutz und Forschung engagiert.
Ein wichtiges Ziel ist die Förderung eine die Tradition achtende und den Pluralismus im Sinne der Lissabon-Strategie fördernde Entwicklung, um so den modernen Auswirkungen u.a. des kommerziellen Monopolismus in Ausbildung und Forschung oder fremdbestimmten Berufszwang entgegenzuwirken. Dabei tritt sie für Stärkung und Gleichberechtigung der Alternativmedizin gegenüber der klassischen universitären Medizin ein.
Die ANME fordert als ein weiteres wichtiges Ziel die Anerkennung der CAM als ein „Immatrielles Kulturerbe“ bei der UNESCO ein, da die traditionelle Medizin mit ihrem jahrtausendealtem Wissen zum Beispiel über Pflanzen, Heilmethoden und Medikamente kulturell in allen Ländern der Erde tief verankert und weiterhin existent ist. So ist sie genauso Teil unserer menschlichen Entwicklung wie jede kulturelle Errungenschaft auf dem Gebiet von Kunst, Musik und Medizin, um nur einige zu nennen, und gehört somit zum festen kulturellen Erbe unserer Gesellschaft. Dieses uralte Wissen muss geschützt und jedem Menschen weiterhin zugänglich sein. Dazu gehört auch der Schutz der naturheilkundlich Tätigen in Europa, welche mit der Ausübung ihres Berufes einen großen Beitrag zum Erhalt dieses Wissens und dessen Anwendung und Verbreitung tragen.
Auf diesem Gebiet macht sich die ANME für die Durchsetzung und Festschreibung neuer Patientenrichtlinien stark, welche es jedem Patienten ermöglichen, traditionelle Heilmethoden/CAM im ursprünglichen Zusammenhang als immaterielles Kulturerbe in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig soll die Festschreibung des Rechtes auf Ausübung einer naturheilkundlichen Tätigkeit für die Anwender der CAM als Bewahrer dieses Kulturgutes durchgesetzt werden.
Die deutsche UNESCO-Kommission e.V. bietet attraktive Möglichkeiten, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und sich in Interessensgemeinschaften für das Durchsetzen gemeinsamer Ziele zu vernetzen.
Mit einem umfangreichen Weiterbildungsprogramm, zahlreichen Symposien und Vorträgen fördert und unterstützt die ANME gleichzeitig den Erhalt und die qualifizierte Aus- und Weiterbildung im Bereich der CAM. Dabei setzt sie sich nicht nur für die humanitäre, sondern auch für die veterinäre Behandlung ein.
Ein solcher Verein braucht zur Durchsetzung seiner Ziele tatkräftige Unterstützung! Denn nur eine wachsende Interessensgemeinschaft kann die ersehnten Änderungen für die CAM herbeiführen. Und dies liegt im Interesse aller: sowohl der Behandler, welche nach den Richtlinien der CAM arbeiten und Wissen vermitteln und erhalten wollen als auch im Interesse der Patienten, die zunehmend auf die CAM als Alternative zur klassischen Schulmedizin hoffen und auf dieses jahrtausendealte Wissen vertrauen.
Hier finden Sie ausführliche Informationen zur Association for Natural Medicine in Europe e.V.: http://www.anme-ngo.eu/de/