Colitis Ulcerosa

Die Colitis ulcerosa gehört zur Gruppe der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Sie ist durch einen entzündlichen Befall des Mastdarms und Dickdarms gekennzeichnet. Anders als beim Morbus Crohn ist von der Entzündung nur der Dickdarm kontinuierlich betroffen und diese ist auf die Darmschleimhaut beschränkt.

Etwa 200 von 100.000 Einwohnern leiden an einer Colitis ulcerosa, Frauen und Männer sind gleich häufig betroffen. Das typische Erkrankungsalter liegt zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.

Die Ursache der Erkrankung ist unbekannt. Ähnlich wie beim Morbus Crohn nimmt man eine genetische Veranlagung zu einer krankhaft gesteigerten Immunreaktion gegen die Darmflora an. Umweltfaktoren wie Hygienestandard und Ernährung sollen eine ebenso wichtige Rolle spielen. Stress und Belastungen können wesentlich zu einem schwierigen Verlauf beitragen und können aktive Schübe der Krankheit auslösen.

Symptome:

Wiederkehrende Durchfälle, Darmblutungen und Krämpfe stehen im Vordergrund, gegebenenfalls auch Tenesmen (beständiger schmerzhafter Stuhldrang). Der Verlauf der Colitis ulcerosa ist nicht vorhersagbar. Häufig ist der Beginn schleichend. Es gibt aber auch akute Phasen und schwerste Verläufe. Im akuten Schub sind Stuhlfrequenzen von etwa 40-mal innerhalb 24 Stunden keine Seltenheit. Im schweren (fulminanten) Schub treten zusätzlich Fieber über 38,5 °C und ein reduzierter Allgemeinzustand sowie Gewichtsabnahme auf. Zusätzlich kann es zu Herzrasen und Blutarmut kommen. Als weitere Komplikation ist das toxische Megakolon zu nennen.

Problematisch im Alltag sind oft Stuhlinkontinenz und zwanghafte Stuhlgänge, die körperliche Schwächung an sich sowie Begleiterkrankungen und die Nebenwirkungen der verabreichten Medikamente. Starke Blähungen können im Schub zur erhöhten Stuhlfrequenz führen. Diese Blähungen liegen teils an einer schubbedingten Zuckerunverträglichkeit (etwa Lactose, Fructose, Sorbit).

Mögliche Symptome außerhalb des Verdauungsbereichs: Entzündungen in der Wirbelsäule, Arthritis, Erythema nodosum, Osteoporose u.a.

Die Diagnose Colitis ulcerosa kann nur durch eine Darmspiegelung mit Probeentnahmen und anschließender feingeweblicher Untersuchung gestellt werden.

Nach längerer Erkrankungszeit und ausgedehntem Krankheitsverlauf (8–10 Jahre bei Befall des gesamten Kolons, 12–15 Jahre nach linksseitiger Kolitis) besteht ein erhöhtes Risiko für eine bösartige Entartung. Neben der Dauer der Erkrankung stellt die Ausdehnung der Colitis ulcerosa einen eindeutigen Risikofaktor für die Entstehung eines Dickdarmkrebses dar und wird deshalb auch als sogenannter Vorkrebs (Präkanzerose) betrachtet.

Schulmedizinische Therapie:

Zur schulmedizinischen Behandlung der Colitis ulcerosa steht eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung, die vor allem bei längerer Anwendung mitunter starke oder zumindest unangenehme Nebenwirkungen haben können. Zum Einsatz kommen vor allem Entzündungshemmer, Cortison, Immunsuppressiva, aber auch Bakterien. In schwereren Fällen und bei Komplikationen kann eine vollständige Entfernung des Dickdarms vorgenommen werden.

(Entnommen und zusammengefasst aus Wikipedia)

Falldarstellung

Junger Mann, 21 Jahre

Er kommt in die Praxis und berichtet über blutigen Stuhl, ein flaues Gefühl im Magen und Atemnot, wenn er abends im Bett liegt. Im weiteren Verlauf bekam er dazu heftigen Durchfall und starke Bauchschmerzen und fühlte sich insgesamt schwach. Es wurde eine Colitis Ulcerosa diagnostiziert. An weiteren Beschwerden hatte er in seiner Jugend Asthma gehabt und einen nesselsuchtartigen Ausschlag nach dem Duschen. Ausserdem litt er konstant an einer unerklärlichen starken Müdigkeit am Nachmittag, so dass er sich nach der Schule immer hinlegen und schlafen musste, obwohl er in der Nacht ausreichend Schlaf bekommen hatte. Außerdem schwitzt er leicht, auch oft nachts. Er liebt Sport, spielte immer Fußball, was aber wegen des Asthmas davor eine Zeitlang nicht mehr möglich war. Vom Typ her ist er ein sensibler, harmoniebedürftiger Mensch, der sehr mit seiner Familie verbunden ist, eher vorsichtig und mag nicht gerne lauten Trubel wie z.B. am Volksfest. Einige Zeit vor Ausbruch der Krankheit waren ein Freund von ihm und sein Großvater gestorben. Das beschäftigte ihn sehr und machte ihm Angst vor weiteren Verlusten in der Familie. Allgemein verschlimmern sich seine Beschwerden immer im Herbst und Winter.

Nach Arzneimittelgabe

Er bekam zunächst nacheinander drei verschiedene homöopathische Arzneien, die jeweils die Symptomatik für eine Weile verbesserten, das Blut im Stuhl verschwand, die Schmerzen und Übelkeit auch. Jedoch kehrten die Beschwerden jedes Mal nach einer Weile wieder zurück. Nach wiederholtem genauem Aufnehmen der individuellen Symptome und Eigenschaften des Patienten wurde dann ein weiteres Arzneimittel gegeben. Hierauf ging es dem jungen Mann schnell deutlich besser: die Häufigkeit und Intensität des Durchfalls wurde weniger, ebenso die Übelkeit. Es war kein Blut mehr im Stuhl. Es kamen dafür frühere Symptome kurzzeitig zurück: er bekam juckende Hämorrhoiden und Kopfschmerzen für zwei Tage. Die Energie wurde deutlich mehr – acht Stunden Schlaf in der Nacht reichten ihm aus, um sich den Tag über fit zu fühlen. Auch hatte er wieder Appetit und fing an, das im Zuge der Erkrankung verlorene Gewicht wieder zuzunehmen. Nach 4,5 Monaten kam es zu einem leichten Knick im Heilungsverlauf, hier wurde das Mittel wiederholt. Ansonsten bekam er es in Tropfenform, bei Bedarf einzunehmen, zusätzlich in einer niedrigeren Potenz. Seitdem geht es ihm konstant gut, auch kann er mit viel Energie Fußball spielen, ohne Atemnot.

Verlaufsbeurteilung

Hier sieht man sehr schön, wie die Homöopathie als ganzheitliche Heilmethode immer den ganzen Menschen mit einschließt, d.h. neben der Hauptbeschwerde der Colitis ulcerosa wird auch die Energie besser und alte Beschwerden heilen, manchmal nach einer kurzen vorübergehenden Wiederkehr, auch aus. Was man an diesem Fall auch sehen kann, ist, dass es in der Homöopathie vorkommen kann, dass nicht gleich das erste Mittel das am tiefsten wirksame ist. So trat eine Besserung ein, die jedoch nicht dauerhaft war und nicht auf allen Ebenen gegriffen hatte. Es lohnt sich jedoch immer dran zu bleiben, denn wenn dann das für den Patienten am besten passende Mittel gefunden ist, sieht man, dass auch so schwere und destruktive Erkrankungen wie Colitis ulcerosa mit Homöopathie heilbar sind.

Wir weisen darauf hin, dass wir von den Heilungsmöglichkeiten der Homöopathie überzeugt sind, aber die Homöopathie, wie jede andere Behandlungsmethode auch, eine Heilung nicht garantieren kann.