Chronischer Kopfschmerz

Migräne und Spannungskopfschmerzen zählen zu den häufigsten chronischen Schmerzformen bei Erwachsenen. Die Häufigkeit und Intensität des Auftretens kann bei den Betroffenen erheblich variieren. Meist ist es schwierig eine Ursache dafür im Körper zu finden und diese auszuschalten. Die Migräne ist gekennzeichnet von einem pochenden, langsam zunehmenden und länger andauernden Schmerz. Meist wird er als einseitig beschrieben und erfolgt in Attacken. Zwischen den Attacken besteht Schmerzfreiheit. Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheue, Lärmempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit gegenüber bestimmter Gerüche können begleitend auftreten. Manchmal beginnt vor dem Einsetzen der Kopfschmerzen die sogenannte Aura, welche als vorübergehende Sehausfälle, Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen erlebt wird.

Der Spannungskopfschmerz tritt mit einem dumpf drückenden, meist diffus innerhalb des Kopfes lokalisierten Charakter auf. Er ist oft verbunden mit einem Verspannungsgefühl der Nackenmuskulatur, das sich schmerzhaft über den Hinterkopf in den Schädel zieht. Begleitsymptome wie sie bei der Migräne stattfinden, treten höchst selten auf.

Chronische Kopfschmerzen sollten immer abgeklärt werden, da sie unter Umständen auch als Begleitsymptom von anderen Erkrankungen auftreten können.

Die Schulmedizinische medikamentöse Behandlung von Kopfschmerzen ist meist rein symptomatisch. D. h. es werden für die Kopfschmerzanfälle Schmerzmittel wie Aspirin, Ibuprofen, Paracetmol, Phenazon oder Naproxen eingesetzt, um beim Betroffenen Erleichterung oder Beschwerdefreiheit im Akutfall zu erreichen. Bei chronischen Kopfschmerzen kann das Risiko einer Abhängigkeit oder der Entwicklung eines sogenannten medikamenteninduzierten Kopfschmerzes entstehen, ein Kopfschmerz der bei Schmerzmittelabusus auftreten kann und als Nebenwirkung der Kopfschmerztablette zu verstehen ist. Ein Teufelskreislauf, aus dem viele Betroffene nur schwer den Ausstieg schaffen.

Die Homöopathie sieht bei der Behandlung von Kopfschmerzen eine ganzheitliche, konstitutionelle Behandlung vor. Beim homöopathischen Erstgespräch werden daher alle individuellen, spezifischen und besonderen Symptome des Betroffenen genau erfragt. Auch die Entwicklung der persönlichen Krankheitsgeschichte ist wichtig für das Verständnis des Krankheitsfalles. Während der homöopathischen Therapie kann es sein, dass der Kopfschmerz verschwindet und alte Krankheitssymptome von früher zum Vorschein kommen. Das ist in der Regel ein günstiges Zeichen, da Krankheitsprozesse im Körper rückgängig gemacht werden und sich der Betroffene auf dem Weg der Heilung befindet. Wie das im konkreten Fall aussehen kann, veranschaulicht folgende Fallbeschreibung.

Falldarstellung

Mann, 45 Jahre

Kopfschmerz mit Verspannungen seit 30 Jahren. Tritt alle 5 – 10 Tage auf. Morgens ist der Nacken verspannt und hart. Der Schmerz beginnt immer links, am nächsten Tag ist er dann auf der rechten Seite. Er zieht vom Nacken in den Kopf hoch nach vorne in die Stirn. Der Schmerzcharakter ist pochend und pulsierend. Die Augen sind ebenso schmerzhaft und es besteht eine Licht- und Geräuschempfindlichkeit während der Beschwerden. Der Nacken ist dann nassgeschwitzt und kalt. Der Patient hat das Bedürfnis den Nacken zu wärmen, selbst im Sommer. In der Vorgeschichte finden sich viele Bronchitiden und Nebenhöhlenentzündungen. Viele Muttermale, manche wachsen und werden größer. Der Patient ist sehr ruhig und ernst, beschreibt sich selber als zurückgezogen und als Einzelgänger. Er erträgt den langjähriger Kopfschmerz mit viel Geduld, ist sehr gewissenhaft und braucht Ordnung um sich.

Nach Arzneimittelgabe

Einen Monat nach Einnahme eines homöopathischen Arzneimittels berichtet er um 50%ige Besserung der Kopfschmerzen. Die Schmerzen seien nicht mehr so intensiv, treten aber noch ca. alle 10 Tage auf. Die Verspannungen im Nacken seien gleichbleibend. Er empfindet sogar eine tendenzielle Verschlechterung des Verspannungsgefühls, da der Kopfschmerz nicht mehr ablenkt.

Eineinhalb Monate später berichtet er, dass der Kopfschmerz nur ein einziges Mal aufgetreten sei und in leichterer Form. Er hat noch Verspannungen im Schulterbereich, allerdings jetzt ohne Kopfschmerz. Zusätzlich treten jetzt Verspannungen im Gesicht/Kieferbereich auf, eine Beschwerde, die er früher häufiger hatte.

Zwei Monate darauf berichtet er, dass er kein einziges Mal mehr Kopfweh hatte. Auch die Rückenverspannungen seien viel besser, die Verspannungen im Gesicht nicht mehr aufgetreten. Er klagt über einen akuten grippalen Infekt mit viel dunkelgelbem, zähem Schleim in Nase und Bronchialregion. Die Symptome der Akutbeschwerde weisen nach genauer Befragung das gleiche Beschwerdebild auf wie die früheren Bronchitiden und Nebenhöhlenentzündungen. Für die Akutbeschwerde wird ihm das gleiche Arzneimittel wie für den Kopfschmerz gegeben, da das Arzneimittel sowohl die Symptome der chronischen wie auch der akuten Beschwerde abdeckt.

Ein halbes Jahr später gibt er Bescheid, dass es ihm recht gut ginge. Der Kopfschmerz sei nicht mehr aufgetreten, die Verspannungen seien nur noch gelegentlich in leichter Form vorhanden. Nach 2 Jahren bekommen wir das Feedback, dass sein Gesundheitszustand konstant stabil war.

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Wir weisen darauf hin, dass wir von den Heilungsmöglichkeiten der Homöopathie überzeugt sind, aber die Homöopathie, wie jede andere Behandlungsmethode auch, eine Heilung nicht garantieren kann.